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Das Leben entdecken

Eine Jugend wie sie viele erlebt haben

Ich wuchs in einem kirchlich geprägten Elternhaus auf und hörte wie viele von der Existenz Gottes. Als Jugendliche war ich fest überzeugt, deswegen ein Christ zu sein. Ich war ja schliesslich in der Kirche getauft und konfirmiert worden. Nur zugut wusste ich, dass diese Tatsachen alleine in meinem Leben keine weiteren Auswirkungen hatten. Mit 21 Jahren lernte ich in der Karibik Julio, meinen Mann, kennen. Acht Monate später heirateten wir in Österreich, wo wir seither leben. Julio wusste aus Erfahrungen in seiner Heimat, welche Wirkung Glaube haben kann, wenn er gelebt wird, wie ihn die Bibel lehrt. Er selber lebte aber nicht danach.

Julio erlebt einen Kulturschock

Die Oberflächlichkeit in Österreich bezüglich Fragen des Glaubens schockierte Julio. Für ihn war ein solcher formeller Glauben keine Option. Er begann, in anderen Religionen zu suchen und endete im Atheismus. In seiner Heimat wissen viele Menschen, dass eine blosse Kirchenzugehörigkeit nicht retten kann. Dass man sich zu Gott wenden, an ihn glauben und ihm sein Leben anvertrauen muss, ist ihnen bekannt. Julio begegnete hier jedoch sehr vielen Menschen, die meinten Christ zu sein, ohne Christus nachzufolgen. Eines Sonntags, wir sassen mit meinen Eltern beim Frühstück und redeten die Kirche schön, meinte er ziemlich radikal: «An diesem Tisch sitzt kein einziger Christ!» Ich war verärgert, ich glaube ja an die Existenz Gottes!

Begegnung mit Jesus

Eines Nachts träumte ich, wie der Himmel weggerollt wurde. Eine Gestalt wurde sichtbar. Absolut gewaltig, strahlend, heilig, rein und voll Macht! Seine Augen waren beeindruckend. Ich wusste, dass mein ganzes Leben vor dieser Gestalt offen lag. Ich war überwältigt und alle Kraft und aller Stolz verliessen mich. Dann wurde ich wach. Ich wusste, dass mir Jesus begegnet war. Augenblicklich suchte ich meine Schulbibel, die ich noch nie benutzt hatte und schlug aufs Geratewohl auf. Ich las den seltsam anmutenden Textabschnitt, in dem beschrieben wird, wie ein Mensch, namens Johannes, eindrücklich Gott begegnet – ähnlich wie es mir in meinem Traum ergangen war. Ich erschrak. Mir wurde bewusst, dass ich Gott begegnet war und erkannte, dass ich an einen selbstgebastelten Gott glauben wollte, der diesem wahren, lebendigen Gott in keiner Weise entspricht!

Durchbruch zum wahren Leben

Diese nächtliche Erfahrung veranlasste mich, ernsthaft nach der Wahrheit zu suchen. Ich las die Bibel und weitere hilfreiche Literatur verschaffte mir Klarheit über viele offene Fragen. Ich musste eingestehen: Mein Mann hatte Recht. Ich war nur der Form nach, in Wirklichkeit jedoch kein wahrer Christ. Ich realisierte, dass ich so vor Gott nicht bestehen konnte. Ich bekehrte mich. In der Folge versuchte ich während zwei Monaten aus eigener Kraft so zu leben, wie ich glaubte, ein Christ leben sollte. Ich schaffte es nicht! Und dann kam die Wende. Hilflos und weinend betete ich zu Gott: «Ich kann nicht einen Tag so leben, wie es Dir gefällt, schaffe Du in mir ein neues Herz und reine Gedanken!» In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich erkannte, dass Jesus am Kreuz für meine Schuld gestorben war. Ich glaubte und tiefer Friede zog in mein Herz ein. Julio beobachtete die radikale Veränderung. Er sah, wie in mir eine tiefe Liebe zu Jesus und Gottes Wort zu wachsen begann. Der Tag kam, an dem auch er sich aus tiefstem Herzen Jesus zuwandte und ihm sein Leben übergab. Auch er durfte ein neuer Mensch werden. Das neu gewonnene Leben hatte Auswirkungen und mein Mann konnte nicht mehr rauchen und trinken. Er kündigte auch seinen Job als Barkeeper. Sein Herz wurde erfüllt von Gottes Liebe zu anderen Menschen. Sein Wunsch war, dass auch sie die «Frohe Botschaft» vernehmen. Wir suchten den Kontakt zu Menschen, die wie wir aus tiefer innerer Überzeugung Christen geworden waren. Wir sind beide weiterhin Menschen und leben in dieser Welt. Anfechtungen und auch innere Kämpfe gehören zu unserem Leben, aber Jesus steht uns bei. Die Bibel, Gottes Wort, leitet uns und wir vertrauen Jesus, seinem Schutz und seiner Hilfe!

Manuela Ortiz